Aufgrund im Februar 2024 aufgetretener erneuter Deckenschäden und der daraus resultierenden Anbringung von Netzen, können die regelmäßigen Messfeiern, donnerstags um 19 Uhr und sonntags um 11 Uhr, und weitere Gottesdienste in der Kirche gefeiert werden. Die Kirche wird aber nicht mehr ganztägig geöffnet bleiben können, da dies aus verkehrssicherungstechnischer Sicht nicht mehr möglich ist (im Altarraum steht ein Gerüst).
Derzeit wird mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet, aktuell ist aber nicht abzusehen, wie lange die Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen bleiben muss.
Die Ursprünge der St.-Stephanus-Kirche gehen wie die der St.-Pankratius-Kirche auf den Beginn des letzten Jahrtausends zurück. Sie zählt somit zu den ältesten Sakralbauten der katholischen Kirche in Bockum-Hövel.
In den Jahren 1905 bis 1907 wurde die heutige St.-Stephanus-Kirche im neoromanischen Stil errichtet. Das neue Kirchengebäude wurde 1985 in die Denkmalliste der Stadt Hamm eingetragen.
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→ Historie
Das genaue Baujahr der ersten, sogenannten Alten Kirche ist nicht bekannt; erstmalig urkundlich erwähnt wurde sie im Jahr 1092.
Um die Kirche entstand im Laufe der Jahre aus den Bauernschaften Barsen, Holsen, Merschhoefeld (Merschhoven) und Bockum ein Dorf, das von dem Oberhof Buokhem (=Buchenwald), der seinerseits dem Haupthof Werne unterstand, den alten Bauernschaftsnamen Bockum übernahm. Das Patronatsrecht haftet bis auf den heutigen Tag an dem Besitz des adeligen Hauses Beckedorf. Inhaber dieses Rechts waren zunächst die Herren von Hövel, dann die Freiherren von Boymer (Böhmer) zu Beckedorf und sind heute die Grafen von Merveldt zu Westerwinkel, die Beckedorf 1855 käuflich erwarben.
Im 19. Jahrhundert wurde die Alte Kirche unter Denkmalschutz gestellt, da sie zu den Kunstdenkmälern Westfalens gehörte.
Ein romanischer Taufstein, vermutlich aus dem 12. Jahrhundert, der mit schräg gestellten Arkaden unter einem Blattfries geschmückt ist, steht noch in der heutigen Kirche; auch ist das alte Sakramentshäuschen mit reichem Aufbau aus dem 14. Jahrhundert in die neue Kirche übernommen und an der ehemaligen Frauenseite aufgestellt worden.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Kirche viel zu klein geworden. Man versucht die Lage zunächst zu entschärfen, indem man mehrere große Emporen einbauen ließ, was als eine erhebliche Entstellung des Kirchengebäudes empfunden wurde. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts war man deshalb entschlossen, die immer mehr verfallende Kirche, die man “ohne nennenswerte Kunst” wähnte, durch einen Neubau zu ersetzen. Der damalige Pfarrer, Bernard Weckendorf, fing an, den Kirchenneubau konkret zu planen. Die sprunghafte industrielle Entwicklung, die schließlich in das Abteufen der Zeche Radbod 1905/1906 mündete, führte zu einer stark vermehrten Ansiedlung, so dass noch mehr Platz benötigt wurde. Man fasste deshalb ein größeres Gebäude ins Auge.
Die Regierung genehmigte einen Neubau auf der alten Stelle nicht, weil sich die Denkmalpflege dem Abbruch der Alten Kirche widersetzte. Diese sollte unter allen Umständen als Kunstdenkmal erhalten bleiben. Die Kirche wurde trotzdem geräumt und erlitt im November 1903 Beschädigungen bei einem Unwetter. Man hoffte auf den nächsten “Brauswind, bei dem auch die Macht eines königlichen Konservators nix to seggen” habe, wie eine Zeitung schrieb. Dass der nächste “Sturmschaden” nicht lange auf sich warten ließ, hing wohl damit zusammen, dass man die für den Neubau zusätzlich benötigten Flächen bereits angekauft und begonnen hatte, die Baustelle einzurichten.
Der Pfarrer reiste in dieser Angelegenheit zweimal nach Berlin zum Ministerium, jedoch ohne Erfolg. Als er von der zweiten Reise zurückkehrte, empfing ihn einer seiner Pfarrkinder auf dem Bahnhof Hamm (Westfalen) mit den Worten: "Herr Pastor, unser Kirche in Bockum ist gestern zusammengestürzt. Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Nun können wir doch an der Stelle unsere neue Kirche bauen." Am 21. März 1904 waren Haupt- und Seitenschiff der Kirche eingestürzt, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht ganz ohne Nachhilfe. Beim Turm riskierte der Kirchenvorstand dann auch offiziell den Abbruch.
So konnte in den Jahren 1905 bis 1907 die jetzige, neoromanische St.-Stephanus-Kirche errichtet werden. Das neue Kirchengebäude wurde am. 6. Dezember 1985 unter der laufenden Nummer 19 in die Denkmalliste der Stadt Hamm eingetragen. Die Denkmaleigenschaft bezieht sich auf das Äußere ohne moderne Zutaten (nach 1945), auf das Innere (soweit in historischer Form erhalten) und das konstruktive Gefüge. Denkmalwert sind auch zwei Glocken aus dem 13. Jh. und die Turmuhr von 1905.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Stephanus_(Bockum-Hövel)