Vom 11. – 19. Oktober waren 23 Pilger*innen aus unserer Pfarrei unterwegs zur und in die Ewige Stadt Rom. Einige von Ihnen verbrachten die Tage in Mobilheimen auf einem Campingplatz nahe Roms, ein kleiner Teil der Gruppe war in direkt in Rom, in einem Hotel (Schwesternhaus) untergebracht.
Was alle einte war die Teilnahme an der Bistumswallfahrt, die unter dem Motto „Wir verkünden euch das Leben" (1 Joh 1,2) stand und aus Anlass des Heiligen Jahres stattfand. An dieser Wallfahrt nahmen 2590 Personen aus dem Bistum Münster teil.
Es war eine Woche voller Erlebnisse, Eindrücke und bewegender Gottesdienste, die auch sehr anstrengend war.
Die erste Anstrengung mussten die „Campingplatzpilger“ schon auf der Hinfahrt hinter sich bringen, denn es hieß 21 Stunden Busfahrt (klar mit Rastpausen) zu überstehen. Das gelang und man konnte zunächst in Ruhe die Bungalows beziehen.
Auf dem Campingplatz gab es jeden Tag in zwei großen Schützenfestzelten ein gutes Frühstück, ein Lunchpaket, welches man sich selbst zusammenstellen konnte und das Abendessen. Nach der täglichen Informationsveranstaltung zum Programm am nächsten Tag konnte, wer wolle und noch hungrig war, ein Snack (Pizza, Hot Dog …) bekommen.
Nachdem auch die „Flieger“ am Sonntagabend eingetroffen und ihre Zimmer bezogen hatten, startete am Montag das für die beiden Gruppen teils unterschiedliche Programm.
Wobei es am Montagmorgen für alle erst einmal zum gemeinsamen Pilgerweg hin zum Petersdom, man traf sich an der Engelsburg, ging. Nach dem Durchschreiten der Heiligen Pforte feierten alle Pilger*innen des Bistums zusammen eine Hl. Messe am Hauptaltar des Petersdomes, nachdem dieser zuvor erneut eingesegnet wurde, da am Freitag zuvor jemand dort sein „kleines Geschäft“ verrichtet hatte. Bei dieser Hl. Messe und auch bei der Versöhnungsfeier am Donnerstag waren Messdiener aus Hl. Geist dabei und die waren sehr beeindruckt auch von der Größe der jeweiligen Sakristeien.
Nach der Messe bleiben die „Campingplatzpilger“ im Dom, da sie gemeinsam die 551 Stufen hinauf zur Kuppel besteigen wollten. Die Mühe lohnte sich, denn oben angekommen gab es einen grandiosen Blick auf Rom und beim Hinabsteigen ein leckeres Eis oder guten Kaffee auf der Dachterasse des Petersdomes. Den Rückweg, der Pilgerbus war schon abgefahren, wurde dann mit der Metro und dem Stadtbus angetreten und kostete die Gruppe gerade einmal 1,50 € pro Person für die 15 km zurück.
Die Flieger“ waren in der Zwischenzeit zum gemeinsamen Foto der Gesamtpilgergruppe gegangen und hatten dann eine von mehreren Teilstadtführungen in Rom, die in den Tagen der Wallfahrt stattfanden.
Der Dienstag- und Donnerstagmorgen, für die „Flieger“ der Freitagmorgen war für die vier bzw. 2 Pilgerwege vorgesehen. Auf den verschiedenen Wegen machte man sich vom Ausgangspunkt gemeinsam auf den Weg zum Endpunkt, eine der bedeutenden Papstbasiliken, wo man dann gemeinsam die jeweilige Heilige Pforte durchschritt. Letzteres war allerdings aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten nicht überall möglich.
Die Jugendlichen, die sich am Ende der Wallfahrt, firmen ließen, hatten am Dienstag ihren sogenannten „Katechesetag“, Nach einer kurzen Einführung und einer Talkboxrunde machten sie die Firmanden auf den Weg nach Rom, wo sie mit ihren Begleitern 2-3 sehr unterschiedliche Punkte (Kirchen, Piazza Navona …) ansteuerten, sich dort mit Impulsen thematisch mit ihrem Glauben auseinandersetzten. Aber auch hierbei galt, dass Sightseeing und Freizeit nicht zu kurz kommen durften und sollten.
Am Mittwoch hieß es für alle sehr früh aufstehen, denn die Busse fuhren schon um 6 Uhr los, damit alle pünktlich zur päpstlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz sein würden. Man musste aber zunächst zwei Checkpoints der Carabinieri und viel Gedränge und Geschubse aushalten, da viele versuchten, möglichst die Plätze in erster Reihe zu erhalten, um Papst Leo zu sehen. Als dieser dann um etwa halb zehn im Papamobil über den Platz fuhr, versuchten alle einen guten Blick auf den neuen Pontifex zu bekommen, der später die Pilger aus dem Bistum Münster in Deutsch begrüßte.
Der Nachmittag war dann von unterschiedlichem Programm geprägt (Freizeit, Sightseeing oder Besuch der Domitilla Katakombe.
Nach den Pilgerwegen am Donnerstag trafen sich alle Pilger*innen aus dem Bistum Münster am Nachmittag zur Versöhnungsfeier in der Lateransbasilika, wo es für die 600 Firmbewerber*innen in einem beindruckenden Gottesdienst die Gelegenheit gab, das Sakrament der Beichte zu empfangen oder ein seelsorgliches Gespräch zu führen. Abends war Gelegenheit, sich das Trastevere Viertel mit seinen vielen Ristoranti und Straßenkünstlern, sowie kleinen Läden anzusehen.
Am Freitag war dann der Höhepunkt der Wallfahrt erreicht. Nach einem Morgen mit Pilgerwegen oder Sighstseeing in Ostia Antica bzw. freier Zeit auf dem Campingplatz, machten sich alle auf den Weg nach St. Paul vor den Mauern, der zweitgrößten Kirche Roms, wo die etwa 600 mitgereisten Firmbewerber*innen vom ehemalige Diözesanbischof Dr. Felix Genn, den Weihbischöfe Dr. Christoph Hegge, Dr. Stefan Zekorn und Rolf Lohmann, Diözesanadministrator Dr. Antonius Hamers und Domkapitular André Sühling gefirmt wurden. An dieser Feier nahmen auch nachgereiste Familienangehörige teil, so dass der Kirchraum mit 3200 Personen gefüllt war.
Weihbischof Rolf Lohmann, der übrigens wie Weihbischof Hegge auch auf dem Campingplatz untergebracht war, rief die Jugendlichen in seiner Predigt dazu auf, an ihre Stärken und Talente zu glauben und die Gnadengaben Gottes zu nutzen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in Kirche, Politik und Gesellschaft forderte er die Pilgerinnen und Pilger auf, Verantwortung zu übernehmen und aus dem Geist Gottes zu handeln. „Wo Hass, Gewalt, Antisemitismus und Konflikte entstehen, müssen wir aus der Leidenschaft unseres Glaubens heraus denken und handeln“, sagte Lohmann. „Die Botschaft Jesu Christi hat die Kraft, die Welt zu verändern.“
Lohmann wandte sich besonders an die Jugendlichen: „Wir brauchen Euch, Eure Meinung, Eure Ideen und Eure Inspirationen, wie Ihr künftig Kirche gestalten wollt.“ Er betonte, dass Gott in jeder Situation an der Seite der Jugendlichen steht und sie nicht allein lässt.
Diözesanadministrator Antonius Hamers griff diese Zusage am Ende des Gottesdienstes auf. Er forderte die jungen Christinnen und Christen auf, ihre Talente einzusetzen und sich als „geistreiche Menschen“ zu verstehen. „Jesus Christus ist bei Euch – habt keine Angst, fürchtet Euch nicht“, sagte Hamers. Er dankte den Jugendlichen für ihr Glaubenszeugnis, das auch die Begleitenden stärkt.
Nach der sehr bewegenden Feier gab es dann das große Abschlussfest auf dem Campingplatz, wo das Reiseunternehmen Höffmann, das die Orga auf dem Platz übernommen hatte, ein wirklich tolles Grillfest organisiert hatte.
Am nächsten Tag ging es dann wieder mit dem Flieger und dem Bus (dieses Mal aber nur 19,5 Stunden) zurück nach Deutschland.
Was bleibt am Ende einer solchen Pilgerfahrt:
- neue Eindrücke
- Schlafdefizit
- Inspiration für den Glauben
- Lernen, das es an der einen oder anderen Stelle auch mal hakt
- neue Bekannt- und Freundschaften
- Kirche ist so viel mehr als nur Heilig Geist oder Deutschland
- Vieles mehr und bei jedem Unterschiedliches





















